Avision entzaubert Mythen um Legacy-Software

An Vorurteilen und Legenden rund um Legacy-Applikationen herrscht kein Mangel. Avision räumt mit fünf häufigen Mythen auf.

Legacy-Software und Mainframes werden oft mit Assoziationen wie teuer, unflexibel, nicht erweiterbar und nicht zukunftsfähig in Verbindung gebracht. Warum keine dieser Behauptungen zutrifft, zeigt Avision an fünf Beispielen.

1. Legacy-Software verursacht hohe Kosten

Bei Legacy- Software wird immer davon ausgegangen, dass sie hohe Kosten bei Betrieb und Anpassungen verursacht. Unter bestimmten Voraussetzungen mag das zutreffen, aber wenn ältere Software regelmäßig gepflegt und die notwendigen Updates bei Betriebssystemen, Datenbanken oder Middleware durchgeführt wurden, ist sie nicht teurer im Unterhalt als eine moderne Applikation.

2. Legacy-Software ist schlecht programmiert

Für viele ist die angeblich „ungeschickte Programmierung“ einer Legacy-Software eine Begründung, um eine Anwendung neu zu erstellen. Natürlich entsprechen viele ältere Individualprogramme nicht mehr dem heutigen Standard der Entwicklung. Wenn aber bereits bei der Entstehung der Applikation auf eine hohe Codequalität nach damaligen Standards geachtet wurde und die Software gut dokumentiert ist, kann auf dieser Basis auch gut weiterentwickelt werden. In Kombination mit Refactoring stellt dieser Schritt eine erheblich kostengünstigere Alternative zur Neuentwicklung dar.

3. Legacy-Software kann man nicht erweitern

Ein Mythos ist auch die mangelnde Erweiterbarkeit von Legacy-Software. Dabei sind die Erweiterungsfähigkeit und die Kosten dafür stark vom Pflegezustand der Anwendung abhängig. Wurden Designprinzipien immer diszipliniert eingehalten, ist eine Erweiterung auch bei alter Software kein Problem. Wurde der Source-Code allerdings immer wieder unter Umgehung von bestehenden Regeln ausgebaut oder nie mit einheitlichen Regeln entwickelt, haben sich technische Schulden angehäuft. Aber selbst dann sind Refactoring und eine Weiterentwicklung in den meisten Fällen kostengünstiger und risikoärmer als eine Neuentwicklung.

4. Legacy-Software ist immer in COBOL programmiert

Mit Legacy-Anwendungen werden oft COBOL- und Mainframe-Programme assoziiert – ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Wenn Entwickler moderne Applikationen erstellen, nutzen sie vorrangig Java, eine Sprache, die laut aktuellem TIOBE-Index Platz eins belegt. Java gilt als „moderne“ Programmiersprache, die 1995 erstmals vorgestellt wurde – vor mittlerweile fast 25 Jahren. Damit gibt es mittlerweile mehr Legacy-Code in Java als in COBOL – bei TIOBE im Ranking immer noch auf Platz 25.

5. Legacy-Software kann nicht oder nur sehr schwer abgelöst werden

Bei der Ablösung von Legacy-Anwendungen geht es häufig um große Projekte – die erfahrungsgemäß oft scheitern. Daraus ist dann der Mythos entstanden, dass die Legacy-Ablösung immer eine kostspielige, langwierige und risikoreiche Angelegenheit ist. Gründe für das Scheitern solcher Projekte gibt es viele – viele sind aber auch davon unabhängig, ob es sich um eine Neuentwicklung oder um die Ablösung einer Legacy-Anwendung handelt. Und so befeuert sich der Mythos selbst: Da die Meinung vorherrscht, die Ablösung von Legacy-Anwendungen sei schwierig, werden dafür große Projekte aufgesetzt, die aber allein aufgrund ihres schieren Umfangs und ihrer zu hohen Komplexität häufig scheitern – und damit wieder den Mythos scheinbar bestätigen. Erfolgversprechender sind evolutionäre Ansätze, die zwar eine längere Laufzeit haben, aber mit kleinen Schritten auch zu einer Modernisierung oder Ablösung einer Legacy-Anwendung führen.

„Legacy-Software taugt als Buhmann nicht, Behauptungen in diese Richtung erweisen sich sehr schnell als nicht stichhaltig“, sagt Nadine Riederer, CEO bei Avision. „Richtig ist vielmehr, dass viele Legacy-Applikationen auch heute noch sehr zuverlässig arbeiten, wenn sie regelmäßig gewartet, funktional erweitert und die tatsächlich veralteten Module durch neue ersetzt werden.“

 

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