Auf diese Legacy-Trends müssen Unternehmen im neuen Jahr achten

Eine neue Generation von IT-Verantwortlichen, Microservices und Cloud: IT-Dienstleister Avision erläutert, welche Trends im Jahr 2022 die Altanwendungen von Unternehmen prägen werden.

Avision, ein auf Software Revival spezialisierter IT-Dienstleister, sieht für das nächste Jahr einige zentrale Entwicklungen rund um Legacy-Software. Dabei geht es nicht nur um technologische Themen, sondern auch um organisatorische Fragen.

1. Generationswechsel befördert Entstehung von Altsystemen

Durch den Generationswechsel kommen zunehmend jüngere IT-Verantwortliche in die Unternehmen. Sie legen ihren Fokus häufig auf neue moderne Lösungen wie mobile Apps – und neigen dazu, vorhandene Systeme eher zu vernachlässigen. Die Führungskräfte, die diese Systeme eingeführt und betreut haben, verlassen nach und nach die Unternehmen. Dadurch laufen viele geschäftskritische Anwendungen wie etwa CRM-Lösungen in Gefahr, zu Legacy-Systemen zu werden.

2. „One Man Shows“ können sich zu Katastrophen entwickeln

Ein weiteres Problem, das durch den Generationswechsel entsteht: Die Betreuung von geschäftskritischen Altsystemen ist in vielen Unternehmen eine „One Man Show“. Es gibt im eigenen Betrieb oder beim IT-Dienstleister nur eine einzige Person, die sich wirklich mit der Altsoftware auskennt und sie pflegen und weiterentwickeln kann. Verlassen diese exklusiven Know-how-Träger das Unternehmen oder den IT-Dienstleister, drohen verheerende Systemausfälle.

3. Unternehmen spalten monolithische Altsysteme zunehmend auf

Zu den technologischen Trends bei Legacy-Software zählen unter anderem Microservices. Unternehmen splitten ihre über Jahre gewachsenen, großen monolithischen Systeme zunehmend in kleinere, voneinander unabhängige Microservices auf. Das erleichtert es ihnen unter anderem, die Systeme an neue Anforderungen anzupassen. Da die Gefahr unerwünschter Seiteneffekte sinkt, sind Anpassungsprojekte deutlich risikoärmer.

4. Legacy-Software wandert verstärkt in die Cloud

Zudem unterstützt die Umstellung auf Microservices-Architekturen einen weiteren Trend: Die zunehmende Verlagerung von Legacy-Software in die Cloud. Die Aufteilung der Software in kleinere funktionale Blöcke ermöglicht es Unternehmen, einzelne Teile einfacher in die Cloud zu migrieren und gezielt von ihren Vorteilen zu profitieren. So können sie Komponenten, die eine hohe Skalierbarkeit benötigen – etwa einen Webshop – in die Cloud verlagern, und Komponenten, die nicht stark skalieren müssen – beispielsweise das Abrechnungssystem – weiterhin selbst betreiben.

5. Datenbank-Zentrierung von Altanwendungen wird aufgehoben

Im Zuge der Umstellung auf Microservices gehen viele Unternehmen auch gleich ein weiteres Architekturthema an. Viele Altsysteme sind stark Datenbank-zentriert. Weil diese Programmierweise zur Zeit ihrer Entstehung üblich war, enthalten ihre Datenbanken sehr viel Geschäftslogik. Im Sinne einer leichtgewichtigen Software werden Datenbanken heute dagegen lediglich als Datenspeicher genutzt. Diesen Ansatz wenden Unternehmen nun auch verstärkt auf ihre Legacy-Software an und nehmen beim Aufbrechen der monolithischen Systeme die Business-Logik aus den Datenbanken heraus.

„Bei aller berechtigten Fokussierung auf die Schaffung neuer, moderner Softwarelösungen: Unternehmen sollten dringend darauf achten, bestehende Systeme nicht zu vernachlässigen und dadurch unnötigerweise Legacy-Software zu produzieren“, sagt Nadine Riederer, CEO von Avision. „Um die Funktionsfähigkeit ihrer tatsächlichen Altanwendungen auch beim Weggang wichtiger Know-how-Träger sicherzustellen, sollten sie die Expertise dafür rechtzeitig auf mehrere Personen verteilen beziehungsweise den Dienstleister wechseln.“

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